Offener Brief des Fachverbandes SHK Sachsen zur aktuellen Energiepolitik

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,

der Fachverband Sanitär Heizung Klima Sachsen vertritt als Landesinnungsverband für das sächsische Sanitär Heizung Klima-Handwerk 17 Innungen mit ca. 1.000 Handwerksbetrieben und ca. 5 - 8.000 Beschäftigten im Freistaat Sachsen und nimmt die Vertretung der berufsständischen Interessen des gesamten SHK-Handwerks im Freistaat Sachsen wahr.

Wir wenden uns heute aus Sorge um den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land in Folge der aktuellen Energiepolitik der Bundesregierung an Sie. Wir sehen nicht nur den Wohlstand breiter Teile der Bevölkerung und die Leistungsfähigkeit des Mittelstandes als Basis dieses Wohlstandes gefährdet. Auch bedroht diese Politik die dringend notwendige Energiewende in unserem Land und setzt damit die Lebensumstände zukünftiger Generationen aufs Spiel.

Das Sächsische SHK Handwerk steht bereit, die Energiewende im Wärmemarkt umzusetzen. Unsere Innungsbetriebe im Freistaat Sachsen verfügen über die praktische und theoretische Expertise, die Wärmeversorgung von fossilen auf erneuerbare Energien umzustellen. Wir schulen als Fachverband seit 2019 jährlich bis zu 750 Teilnehmer zur Wärmepumpentechnik und stehen unmittelbar am Start einer Weiterbildungsoffensive.

Es bedarf dafür aber mehr. Es bedarf wirtschaftlich leistungsfähiger SHK-Betriebe, um diese Zukunftsaufgabe zu stemmen. Es braucht aber auch die Menschen und die Unternehmen, die wirtschaftlich in der Lage sind, die dafür notwendigen Investitionen zu schultern. Es ist deutlich erkennbar, dass beiden Seiten zurzeit die finanziellen Grundlagen entzogen werden.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, der Fachverband SHK Sachsen möchte Sie ermutigen, Ihre Bemühungen um eine vernunftbasierte, an den Bedürfnissen der Menschen im Freistaat ausgerichtete Politik festzuhalten. Wir unterstützen Sie ausdrücklich bei Ihrem politischen Ansatz, alles dafür zu tun, dass die Energieversorgung dauerhaft gesichert bleibt und die Preisspirale bei Gas und Strom beendet wird.

Wir bitten Sie, sich auf Bundesebene weiterhin dafür einzusetzen, bestehende Kraftwerkskapazitäten bei Atomenergie und Kohleverstromung trotz des geplanten Ausstiegs so lang am Netz zu lassen, bis diese Energiekrise bewältigt ist. Wir halten es darüber hinaus aber auch für notwendig, stillgelegte Kraftwerkskapazitäten bei Kernkraft und Kohle im Rahmen der technischen Möglichkeiten zu reaktivieren.

Nicht zuletzt halten wir es für dringend geboten, in Anbetracht der aktuellen Energiepreise, Steuern und Abgaben auf Strom und Brennstoffe deutlich zu senken.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, der Fachverband SHK Sachsen steht Ihnen gern für die fachliche Argumentation in der politischen Auseinandersetzung zur Seite. Wir wünschen Ihnen Durchsetzungskraft und viel Erfolg bei der Bewältigung der aktuellen Krise.

Freundliche Grüße

Fachverband Sanitär Heizung Klima Sachsen